Ein Mietwagen kann im Urlaub eine größere Unabhängigkeit bedeuten, daher werden sie recht häufig zusammen mit dem Hotel und dem Flug gebucht. Die Miete für das Fahrzeug ist günstig, jedoch kann es auf den ersten Blick täuschen. Denn oftmals fallen zusätzliche Gebühren an. Worauf Sie bei der Wahl eines Mietwagens achten sollten, wird in diesem Artikel erklärt.
Lassen Sie sich Zeit für die Buchung und vergleichen Sie vorab die Angebote
Wer seinen Mietwagen erst vor Ort sucht, muss sich mit dem zufriedengeben, was er auf die Schnelle angeboten bekommt. Und das ist nicht immer ein günstiges Modell. Besser ist es, schon Wochen zuvor von Zuhause aus ein Fahrzeug über das Internet zu suchen und zu buchen. So ist das Angebot um ein Vielfaches größer und es bleibt genügend Zeit, um die richtige Wahl zu treffen. Sollten Sie kurzfristig noch ein besseres Angebot finden, so können Sie in der Regel Ihre Bestellung bis 24 Stunden vor Ablauf stornieren.
Auf keinen Fall an der Versicherung sparen
Denn dies kann im Falle eines Mietwagens sehr teuer werden. Diese Fahrzeuge sind ständig in Betrieb und werden zudem noch von verschiedenen Fahrern genutzt. Dadurch ist der Verschleiß erwartungsgemäß hoch. Kleine Mängel und anstehende Reparaturen werden nur dann schnell behoben, wenn sie die Fahrtauglichkeit beeinträchtigen und somit den Gewinn des Unternehmens beeinträchtigt. Einen wirklichen Werterhalt der einzelnen Fahrzeuge kann es bei einem Mietwagen nur in wenigen Ausnahmefällen geben. Wählen Sie immer eine Vollkasko und möglichst ohne Selbstbeteiligung. Damit fahren Sie im Ernstfall am günstigsten. Auch wenn diese Versicherung etwas teurer in den laufenden Kosten als eine Absicherung mit Selbstbeteiligung ist. Kommt es zu einem Schaden, dann belastet die Selbstbeteiligung die Urlaubskasse sehr. Und passieren kann schnell einmal etwas. Wenn Sie bereits eine Kfz-Versicherung oder eine Kfz-Haftpflicht-Police für das Ausland besitzen, sollten Sie vor Reisebeginn prüfen, ob diese auch im jeweiligen Land gilt und alle Schäden abdeckt. Denn je nach Land können ganz unterschiedliche Kosten auf Sie zukommen. Das sollten Sie vorab genau abklären.
Achten Sie auch auf die versteckten Kosten
Oftmals verstecken sich im Kleingedruckten zusätzliche Ausgaben, die Sie tätigen müssen, spätestens, wenn Sie das gewünschte Fahrzeug vor Ort abholen. Dabei können zum Beispiel das Alter des Fahrers oder die gefahrenen Kilometer eine Rolle spielen. Auch wird die Mehrwertsteuer oftmals erst im Nachhinein sichtbar. Klären Sie vor Abschluss des Mietvertrages daher ab, ob es zu zusätzlichen Kosten kommen kann. Verlassen Sie sich dabei aber nicht immer auf die Aussagen des Mietunternehmens, sondern nehmen sie sich die Zeit und lesen Sie die AGB´s durch. Hier müssen alle Ausgaben aufgeführt werden und Sie tappen in keine Kostenfalle.
Beachten Sie ebenfalls die jeweils in dem Land übliche Tankregelung
Denn auch hier kann bares Geld eingespart werden. Wenn Sie den Mietwagen vollgetankt zurückgeben müssen, so sieht das nur auf den ersten Blick nach zusätzlichen Kosten aus. In Wirklichkeit jedoch sparen Sie bei dieser Regelung sogar. Wie das kommt? Die Erklärung ist ganz einfach. Wird der Mietwagen mit leerem Tank zurückgegeben, so muss bei der Buchung die erste Tankfüllung bezahlt werden. Dieser Preis ist in der Regel deutlich höher, als wenn Sie den Treibstoff an der öffentlichen Tankstelle um die Ecke kaufen. Zum anderen geben Sie das Fahrzeug meist mit halber Tankfüllung zurück. Benzin oder Diesel, welches Sie also umsonst bezahlt haben. Somit vergeuden Sie gleich doppelt Geld. Finanzen, die Sie an anderer Stelle besser einsetzen könnten.
Bestehen Sie vor Ort auf den bestellten Wagentyp
Reisende erzählen oftmals, dass der Händler am Urlaubsort versucht hat, ihnen einen größeren Wagentyp aufzuschwatzen. Begründungen wie die Menge des Gepäcks oder Fehler bei der Buchung sowie kurzzeitig auftretende Defekte am bestellten Fahrzeug sollen den Kunden dazu verleiten, sich ein teureres Modell zu nehmen. Denn die Hersteller profitieren nur davon, wenn Sie als Kunde es sich anders überlegen und vor Ort umbuchen. Die im Internet stehenden preiswerten Angebote dienen dabei nur als Köder. Da eine online Bestellung jedoch bindend ist, sollten Sie auch auf den bestellten Wagen bestehen und sogenannte "gute Ratschläge" ignorieren. Damit will man Ihnen nur das Geld aus der Tasche ziehen. Auch Zusatzleistungen, die erst vor Ort angeboten werden, sind meist überflüssig und belasten die Urlaubskasse. Verzichten Sie darauf.
Seien Sie aufmerksam bei der Übergabe des Fahrzeuges
Autos, die ständig in Gebrauch sind, können auch schneller einmal Lackschäden und kleinere Beulen aufweisen. Eine zeitnahe Reparatur lohnt da meist nicht. Daher werden viele ältere Modelle mit diesen Schönheitsfehlern vermietet. Besonders im Ausland, aber auch hierzulande. Sehen Sie sich zusammen mit dem Vermieter vor der Übergabe den Wagen von allen Seiten an und lassen Sie alle Kratzer, Dellen und Rostflecke dokumentieren. So vermeiden Sie, dass Sie bei der Rückgabe für Schäden verantwortlich gemacht werden, für die Sie nichts können. Selbstverständlich sollten sowohl die Lichtanlage inklusive Blinker als auch die Bremse und die Lenkung einwandfrei arbeiten und von Ihnen vorab auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden. Lassen Sie sich auf keine Kompromisse ein, das kann Sie im Nachhinein teuer zu stehen kommen.
Auch auf das Zubehör achten
Nicht nur innerhalb von Europa sollten Sie Warnweste, Verbandskasten für das KFZ sowie ein Warndreieck griffbereit zu liegen haben. Denken Sie daran, dass die Warnweste nicht im Kofferraum verstaut werden sollte, wo sie erst hervorgekramt werden muss. Denn Sie sollten zu Ihrer Sicherheit bei einer Panne die Warnweste bereits angezogen haben, bevor Sie das Fahrzeug verlassen, um an den Kofferraum zu gehen. Fehlt die Weste, der Verbandskasten oder das Warndreieck, so müssen Sie, je nach gesetzliche Bestimmung des jeweiligen Landes, mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Denn hier wird der Fahrer zur Kasse gebeten, und nicht der Autovermieter.
Was Sie weiterhin beim Auto mieten beachten sollten
Eine Kilometerpauschale im Mietvertrag macht nur Sinn, wenn Sie mit dem Wagen wenig fahren möchten. Da dies jedoch im Urlaub selten der Fall ist, sollten Sie auf eine gedrosselte Kilometeranzahl verzichten und auf eine Regelung mit unbegrenzter Kilometeranzahl bestehen. Denn überschreiten Sie das gesetzte Limit, so wird es teurer, als wenn Sie gleich zu Beginn einen etwas höheren Mietpreis bezahlen und dann ohne Auflagen fahren können. So können Sie auch während des Urlaubes spontan handeln und ohne schlechtes Gewissen zusätzliche Ausflüge planen.